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Mythos Berlin

Die Umweltzone Berlin wird vom Berliner Senat und den Umweltverbänden als leuchtendes Beispiel für       optimale Luftreinhaltepolitik dargestellt. Auch andere Städte verweisen gern auf die angeblichen Erfolge in Berlin zur Rechtfertigung ihrer eigenen Umweltzonen. Eine Studie der Umweltverbände bescheinigt Berlin sogar die beste Luftreinhaltepolitik in Europa, wobei diese “Studie” von den Umweltverbänden in Auftrag gegeben, dann selbst ausgearbeitet und schließlich in ihren Sinne interpretiert wurde, was man nun wirklich nicht als seriös bezeichnen kann!  Der “Mythos Berlin” kann leicht entzaubert werden, indem nachgewiesen wird, daß die Einrichtung und Verschärfung der Umweltzone weder notwendig, noch wirksam und erst recht nicht verhältnismäßig war.

Die Grenzwerte für Feinstaub (PM10) wurden 2007 - 2009 in Berlin weitgehend eingehalten, sodaß man nicht von dauerhafter Überschreitung sprechen kann und damit kein Handlungsbedarf für lokale Maßnahmen gegeben war.  Bei NO2 lag Handlungsbedarf erst ab 2011 vor mit Überschreitung des Grenzwertes in 2010. Die Panikmache von Politik und Umweltgruppen wegen angeblicher Strafzahlungen an die EU kann man also zurecht als bewußte Bürgertäuschung bezeichnen!

Der Berliner Senat hat versucht die Wirkung der Umweltzone mit eigenen Modellrechnungen zu belegen. Die Art der Berechnungen weicht jedoch von den sonst üblichen Berechnungen erheblich ab, sodaß diese kritisch zu hinterfragen sind. Gutachter gehen gewöhnlich davon aus, daß die Abgase nur 25%  des verkehrsbedingten Feinstaubs (Rest: Aufwirbelung und Abrieb) und 4-8% des gesamten Feinstaubaufkommens ausmachen. Die Berliner Berechnungen gehen hingegen von einem Anteil der Abgase von ca. 20% am Feinstaubaufkommen aus, sodaß man sich durch eine grüne Umweltzone bis zu 10% Reduzierung bei PM10 versprach. Die 20% resultieren offenbar aus chemischen Analysen des gemessenen Feinstaubs, wobei wohl ein 20%iger Dieselrußanteil festgestellt  wurde. Offen bleibt hier jedoch die Frage, woher die jeweilige Meßstation wissen soll, ob das gemessene Rußpartikel direkt aus dem Auspuff eines EURO2-Diesel PKW stammt oder mehrfach von einem EURO5-PKW aufgewirbelt wurde, sodaß hier die Aussagekraft der Berechnungen angezweifelt werden kann. Untersuchungen des Umweltmediziners und Feinstaubexperten Prof. Groneberg haben hingegen ergeben, daß die PM10-Belastung durch die Umweltzone lediglich um ca. 3% zurückging. Die Dieselrußproblematik wurde bereits  an anderer Stelle angesprochen.  Dieselruß? und  Wissenschaft

Die Überschreitungstabellen des Umweltbundesamtes (UBA) sprechen eine klare Sprache. Ausgerechnet nach Inkrafttreten der strengen Umweltzone kam es 2010 zu der höchsten Feinstaubbelastung seit vielen Jahren. Daraus läßt sich zumindest schließen, daß Feinstaub und Umweltzonen nicht viel miteinander zu tun haben. Auch die NO2-Konzentration ist nicht zurückgegangen, obwohl die Berechnungen des Berliner Senats eine Reduzierung von 5% ergaben. Die gemessenen Werte haben im Gegensatz zu PM10 eine ungleich größere Aussagekraft, da die Abgase der KFZ tatsächlich 60-80% der NO2-Belastung ausmachen und damit äußere Einflüsse einer geringere Rolle spielen. Die Aussagekraft von NO2-Prognosen anhand von Modellberechnungen nach  HBEFA 3.1 ist sehr beschränkt, da die Wirkung der Fahrverbote sehr vom  Verhalten der KFZ-Halter abhängt und es damit zu paradoxen (auch negativen) Ergebnissen je nach Modellannahmen kommen kann.

Es ist daher unverständlich, daß Politiker, Behörden und Gerichte die “Berliner Untersuchungen” ungeprüft  und leichtfertig als “Beweis” für die Wirksamkeit von Umweltzonen heranziehen!

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