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Die Rolle der Autoindustrie

Wäre die EURO6-Norm bereits heute vorgeschrieben, gäbe es kein Problem die Grenzwerte für NO2 ohne weitere Maßnahmen bis 2015 einzuhalten.  Die Autoindustrie hat sich jedoch gegenüber der EU durchgesetzt und die Einführung der EURO6-Norm bis 2014 verzögert. Ausschlaggebend war sicherlich der Hinweis auf die hohen Kosten für die aufwändige Filtertechnik und damit die Befürchtung, daß es einen drastischen Einbruch bei der Neuwagennachfrage geben könnte. Konsequenterweise hätte die EU den Termin für die Einhaltung des NO2-Grenzwertes auf 2020 verschieben müssen, wozu man sich jedoch nicht durchringen konnte.  Damit stehen die Städte vor dem Dilemma, daß sie die Grenzwerte nicht bis 2015 einhalten können ohne ihre eigene Wirtschaft zu ruinieren! So behelfen sich die Kommunen lieber mit den objektiv wirkungslosen Umweltzonen,um den Anschein einer Problemlösung vorzutäuschen. Die Autoindustrie profitiert doppelt: Einerseits bleiet sie vorerst von möglichen Nachfrageeinbrüchen durch EURO6 verschont und andererseits wird sich die Nachfrage nach EURO5 Diesel-KFZ  bis 2014 drastisch erhöhen, ausgelöst durch die Enteignung der Bevölkerung und Betriebe mittels Umweltzonen und durch die KFZ-Halter, die sich vor 2014 noch schnell ein (preiswertes) Diesel- KFZ zulegen wollen. Dadurch wird sich zwangsweise die NO2-Konzentration in den Städten wegen der ungünstigen NO2-Eigenschaften der EURO5-PKW noch erhöhen und sich gleichzeitig die notwendige Durchdringung mit EURO6-KFZ verzögern, sodaß vielerorts die Einhaltung des NO2-Grenzwertes auch bis 2020 unmöglich sein wird! Zudem ist die Stillegung von gebrauchstauglichen und sparsamen KFZ und die damit verbundene Produktion von Neuwagen eine gigantische Recourcenverschwendung (Rohstoffe, Energie). Die Menge der mit der Produktion zwangsläufig entstehenden Schadstoffe ist erheblich größer, als ein von den Fahrverboten betroffenes KFZ jemals während der Restlaufzeit produzieren könnte. Es drängt sich der Verdacht auf, daß die Politik insbesondere die Bundesregierung dies alles bewußt in Kauf nimmt, mit dem Hintergedanken kurzfristig die Autonachfrage zu steigern, um Arbeitsplätze und Steuereinnahmen zu generieren. Vermutlich gibt es sogar entsprechende Absprachen mit der Autoindustrie. Anders läßt sich die Untätigkeit der Bundesregierung bezüglich der Umweltzonen trotz besseren Wissens nicht erklären!

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